Nini & Carry Hess: Frauenporträt („Ärztin“), 1920–1930, Berlinische Galerie – Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur © Felix Jork/Berlinische Galerie
Nini & Carry Hess: Frauenporträt („Ärztin“), 1920–1930, Berlinische Galerie – Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur © Felix Jork/Berlinische Galerie
Photograph*in
Nini und Carry Hess
Ausstellungsdatum
-
Name der Galerie / Museum / Ausstellungsort
Beschreibung

Nach Abschluss der technischen Sanierungsarbeiten zeigt das MGGU – Museum Giersch der Goethe-Universität eine umfassende Retrospektive der Frankfurter Fotografinnen Nini (1884–1943?) und Carry Hess (1889–1957) vom 11. März – 22. Mai 2022 im Rahmen der RAY 2021 Partnerprojekte

Mit ca. 120 Originalfotografien von 27 Leihgebern – von öffentlicher und von privater Seite – rekonstruiert die Ausstellung erstmalig Leben und Werk der beiden Schwestern, deren Fotoatelier zu den renommiertesten Adressen seiner Art in der Weimarer Republik zählte, heute aber nahezu vergessen ist. „Mit dieser Ausstellung knüpfen wir an die Tradition unseres Museums an, indem wir erneut den Fokus auf bislang weniger beachtete Künstlerinnen und Künstler lenken. Das beeindruckende fotografische Werk von Nini und Carry Hess lohnt die Entdeckung“, so Birgit Sander, Direktorin des MGGU. 

Das Atelier Hess, seit 1913 in bester Lage am Rathenauplatz ansässig, war zunächst spezialisiert auf Porträtfotografien. Im Laufe der 1920er Jahre sollten dann zahlreiche Prominente wie Max Beckmann, Alfred Döblin, Paul Hindemith, Thomas und Katia Mann oder Mary Wigman zur Kundschaft der Fotografinnen zählen. Renommee weit über ihre Heimatstadt Frankfurt hinaus erlangten die beiden Frauen auch durch ihre Theater-, Architektur-, Mode- und Aktfotografien. Ihre in Zeitungen, Illustrierten und Büchern, als Autogrammkarten oder als Sammelbilder in Reklamealben vielfach publizierten Fotos prägten die populäre Bildpublizistik der 1920er Jahre entscheidend mit – insbesondere ihre beeindruckenden Aufnahmen moderner Frauen. Gut vernetzt, erfolgreich und selbständig verkörperten die beiden Fotografinnen selbst den Typus dieser unabhängigen und engagierten „Neuen Frau“ der Weimarer Republik.